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Einzel- oder Paar- / Schwarmhaltung ?

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Die Vorstellung, nur ein allein gehaltener Vogel würde zahm werden ist auch heute noch fest in den Köpfen vieler Menschen verankert und wird auch immernoch durch manche Vogelratgeber und fürs breite Publikum bestimmte Tierzeitschriften unterstützt.

Tatsache ist jedoch, dass auch zwei oder mehr Vögel zahm werden, wenn sich der Halter ausreichend mit ihnen beschäftigt.

Oftmals ist es sogar so, dass zwei Vögel viel entspannter auf den Menschen reagieren, gemeinsam ist man mutiger und unternehmungslustiger.

Zwei oder mehr Vögel kann man auch mal einige Stunden alleine lassen, ohne dass sie sich langweilen.

Vögel, jedenfalls die meisten Arten, sind von Natur aus gesellige Tiere, sie mögen niemals allein sein. Sie "reden" und spielen miteinander, sie kraulen und füttern sich, sie tun vieles gleichzeitig und synchron, z. B. fressen und sich putzen - und auch mal streiten. Kein Mensch kann seinem Vogel diese vielseitige Kommunikation bieten, weder kann der Mensch ständig bei seinem Vogel sein, noch kann er sich wie ein Vogel verhalten (oder soll sich der Vogel etwa wie ein Mensch benehmen?).

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Jede Vogelart hat ihre ganz speziellen, genetisch festgelegten Verhaltensweisen, ihre eigene Laut- und Körpersprache. Deshalb ist es unsinnig, zwei Vögel verschiedener Art zu halten. Natürlich kann man z. B. Wellensittiche und Nymphensittiche gemeinsam in einer ausreichend großen Voliere unterbringen, es sollten aber immer von jeder Art mindestens zwei vorhanden sein.

 

Wer glaubt, ein Einzelvogel würde glücklich in Menschenhand, hat sich vermutlich nicht ausführlich genug über das Wesen von Vögeln informiert oder wurde schlecht beraten. Manch einer ist auch einfach nur egoistisch.

Die Enttäuschung, wenn der nestjunge Wellensittich doch nicht so zahm bleibt oder der handaufgezogene Papagei allerlei lästige Unarten entwickelt, ist dann groß, oftmals so groß, dass der Vogel wieder abgegeben wird, weil er nicht die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt.

Die Einzelhaltung von Papageienvögeln ist aus heutiger Sicht und nach Auffassung führender Papageienforscher und -kenner nicht akzeptabel.

Im Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien (10.01.1995), herausgegeben vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz heißt es:

Papageien leben bis auf Ausnahmen paarweise oder in Gruppen. Sie sind grundsätzlich auch in der Obhut des Menschen so zu halten. Ausgenommen sind unverträgliche und derzeit vorhandene, nur auf Menschen geprägte sowie kranke oder verletzte Vögel. Zukünftig ist beim Verkauf von Papageien auf die erforderliche Paarhaltung hinzuweisen, und sie sind deshalb in der Regel nur zu zweit abzugeben. Jungvögel sollten so aufgezogen werden, daß sie artgeprägt sind.

 

Mehr dazu:
- in unserem Infoblatt (pdf)
- Artikel des Tierärzteverbandes, bei Vetvita: Wenn Einsamkeit krank macht
- auf der Webseite www.paarhaltung.info

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